Samstag, 1. März 2008

Die Leistungsträger

Während die Einen ins Abseits geraten, weil sie Erfolgskrisen zu spät erkennen und im schlimmsten Fall gar nicht auf sie reagieren, werden Leistungsträger und Menschen, die an einer Steigerung ihrer Lebensqualität interessiert sind, sofort reagieren und das Optimieren ihrer Selbstmanagement-Fähigkeiten Abhilfe schaffen. Solche Menschen sind gesucht und sie leiden selten am Burn-out-Syndrom oder anderen Verschleißerscheinungen. Sie bereiten durch die Entwicklung neuer kreativer Potentiale und fachlicher Fähigkeiten den Boden für die erfolgreiche Bewältigung neuer Herausforderungen. Ihr Erfolg bringendes Emotionale Intelligenz wird von Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern und im sonstigen Umfeld ebenfalls geschätzt und bewundert. Ihre Selbstsicherheit basiert auf erschlossene Qualitäten, was sie vor Minderwertigkeitsgefühlen und der Abhängigkeit von äußerem Lob schützt.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass die Desorientierung auf dem Höhepunkt einer Erfolgskrise umso ausgeprägter, je kompetenter das Selbstmanagement des Betreffenden ist. Je reibungsloser sich bisher Erfolge eingestellt hatten, desto größer die Verwirrung in der Regel.
Die Folgen können weitaus gravierender sein, als ein paar Fehler hier und da. Je nach Position kann ein ganzes Unternehmen betroffen sein und auch das Privatleben kann erheblichen Schaden nehmen. Affären oder selbstzerstörerische Verhaltensweisen, bis hin zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind in solchen Situationen nicht gerade selten. Am Ende treibt der Betreffende von einem Job zum anderen, fühlt sich missverstanden und von den anderen am Erreichen seiner Ziele gehindert.

Aus der Sicht eines Unternehmens.

Für das Unternehmen ist dieses scheinbar untypische Verhalten eines bisher erfolgreichen Mitarbeiters natürlich enttäuschend, oftmals ein Schock. Der Versuch, einen in einer Erfolgskrise befindlichen Mitarbeiter wieder auf den richtigen Pfad zu bringen, kann teuer werden und ist ohne Erkenntnis und Bereitschaft des Mitarbeiters unmöglich. In der Führung wird dann oft gefragt, wie es zu diesem Versagen kommen konnte. Was heute übrigens nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel ist.
Im Rahmen der gegenwärtig üblichen Leistungsbeurteilungen gehen die ersten subtilen Anzeichen meist unter und dabei ist das Phänomen bekannt und ebenso wie es vermieden werden kann. Frühes Erkennen und Fördern ist die beste Strategie. Zum Beispiel durch Hinweise an den Mitarbeiter, dass er mit einer möglichen Erfolgskrise kurz vor dem Erreichen des Ziels zu rechnen hat, sensibilisieren ihn und schaffen Vertrauen. Auf diese Weise wird es leichter, erste Anzeichen einer Selbstmanagement-Krise zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Zwar ist dies in erster Linie eine Aufgabe des Betroffenen, aber Vorgesetzte, Kollegen, Freunde und Familie können beim Erkenntnisprozess behilflich sein.

Wie Sie eine Erfolgskrise überwinden

Wer eine sich anbahnende Erfolgskrise frühzeitig erkennt, wird sie recht einfach durch Erschließen neuer Potentiale und Fähigkeiten überwinden können. Wird sie aber erst realisiert, wenn es bereits bergab geht, dann ist es wesentlich schwieriger. Die Beschädigung von Ruf, Beziehungen und persönlichem Wohlergehen haben eingesetzt, was das Erkennen des erforderlichen relevanten Handels erschwert. Sobald die ersten Anzeichen einer Erfolgskrise erkannt sind, besteht der nächste Schritt darin, die auslösenden Ursachen zu erkennen. Es gibt zwei grundsätzliche Auslöser für eine Erfolgskrise. Das eigene Erfolgsrezept verliert an Effektivität oder die Diskrepanz zwischen eingeschlagenem Weg und Lebensziel laufen auseinander.
Ihr persönliches Erfolgsrezept ist Ihre charakteristische Vorgehensweise, um etwas Positives zu bewirkt. Es setzt sich aus persönlicher Begabung und Verhalten zusammen. Erfolgsrezepte bestehen aus zwei wesentlichen Komponenten: Der Art wie wir wahrnehmen und unsere Reaktionen auf unsere Wahrnehmungen. Wenn wir uns mit beiden, unserer noch bestehenden Grenze nähern, ist die einzige Möglichkeit sie zu überwinden, sich selbst neu zu erfinden. Allerdings ist dies nur sinnvoll, wenn sich Erfolgsrezept und Lebensziel nach wie vor in Übereinstimmung befinden.

Wenn Sie bemerken, dass die Effektivität Ihres Erfolgsrezepts nachlässt, so ist es mehr als zweckmäßig, zuerst zu überprüfen, ob sich nicht ein Übereinstimmungsmangel zwischen Erfolgsrezept und Lebensziel bemerkbar macht. Wer feststellt, dass sein eigentliches Lebensziel irgendwie nicht mehr auf der Linie seines Erfolgskonzeptes liegt, sollte vor übereilten Aktivitäten zuerst nach seinen grundlegenden, ihn erfüllenden Werten und Ambitionen, Ausschau halten. Es ist empfehlenswert, sorgfältig zu prüfen, ob sich zum Beispiel sein Berufsleben mit dem persönlichen Lebensziele noch vereinbaren lässt. Die Beantwortung der folgenden Fragen mit „Ja“ oder „Nein“ wird Ihnen bei der Klärung behilflich sein.

* Haben Sie sich von Ihrem Job zu sehr vereinnahmen lassen?
* Haben Sie sich zu sehr in Details verstrickt?
* Haben Sie zu viel übernommen, was Sie eigentlich hätten delegieren können?
* Vermissen Sie heute Menschen und Freunde, die Ihnen früher mit Rat und Tat durch schwierige Zeiten halfen?
* Haben Sie liebenswerte Charakterzüge eingebüßt, die früher typisch für Sie waren?
* Nehmen Sie sich heute ernster als früher?
* Lassen Sie sich von Ihrer Arbeit fast vollkommen vereinnahmen?
* Haben sich Ihre Ambitionen verlagert?
* Hat das Verhältnis zu Ihrer Familie gelitten?
* Ist Ihr Interesse an sozialem Einsatz erlahmt?
* Hat Ihre Hilfsbereitschaft nach gelassen und ist einem egozentrischen Streben nach persönlichem Erfolg gewichen.

Wenn Sie weniger als 50% der Fragen mit „Ja“ beantworten, dann zeigt ihnen das eine beginnende Erfolgskrise, bei über 50% zeigen sich bereits deutliche Auswirkungen einer Krise und wenn Sie fast alle Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, befinden Sie sich in einer ausgeprägten Erfolgskrise. Um einen ersten Abstand für eine Neubewertung zu finden, schreiben Sie auf einen Zettel, was Menschen über Sie denken und sagen sollten, wenn Sie mit 96 Jahren auf Ihr erfülltes Leben zurückschauen. Bitte schreiben Sie es am besten jetzt auf, noch bevor Sie weiterlesen.

>>Haben Sie es aufgeschrieben?<<

Wenn Sie nun über Ihre Zeilen schauen, können Sie dann sagen:
- Ich habe nicht härter sondern anders gearbeitet.
- Die Verwirklichung meiner beruflichen Ziele ging nicht zulasten derer, die mir im Privatleben lieb und teuer waren?
- Mein Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben war austariert?
- Ich hatten Zeit für ein soziales Engagement?
Wenn Sie diese Fragen mit "Ja" beantworten können, so werden Sie auf ein erfülltes, emotional Intelligentes und von einem erfolgreichen Selbsmanagement getragenes Leben zurückschauen.

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